ich gehe. Nichts, von dem, was mich traurig macht,
soll mich halten, wandere weiter, stolpere, falle,
stehe auf, finde meinen Rast-Platz auch alleine
unter schattigen Bäumen, es krallt
sich der Duft von Kleeblüten, süß und fein
in meine Nase, fast atemlos laufe ich,
begleitet nur von Wolkengestalten und
der Sonne, die mich hitzig niederlacht.
ich gehe weiter. Nichts und niemanden will
ich halten, nichts und niemanden, der nicht
bleiben will, laufe. Meinem Mund der schale
Geschmack der Einsamen entflieht, er mischt
das Schale mit dem Saft frisch gepflückter Pflaumen, malt
die Zunge blau, vielversprechend süß und fruchtig.
Ich halte inne, halte still
mit mir selbst, gebe Ruh´,
tauche ein in die tröstende Umarmung
kleiner Dorfkirchen am Wegesrand,
es wächst in mir die leise Ahnung,
ich liebe, - aber nicht nur du bist -
das Akrostichon für das Land,
das Innen und das Außen, das ich suche.
ich gehe weiter. Regen tropft sehr entschlossen, ohne Wanken
auf meinen Kopf, tropft in meine kreisenden Gedanken,
verschmilzt auf meinem Gesicht zu Regen-Tränen,
- spült die Trauer zwar nicht fort -
löscht auch nicht mein Herz-Verlangen.
All mein Hoffen und mein Sehnen
trag´ ich in mir
- dein Bild sitzt fest in meinem Herzenswinkel,
ich gehe weiter unverdrossen, -
trag´ dich stets in meinen Gedanken,
- aber so, dass ich wieder atmen kann -.
(Sigrid Josten)
https://wolkenkrazzer.blogspot.com/
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