Mosel/Saar · 11. Februar 2019
Heute geht es von Konz aus weiter nach Mannebach. Auf dieser Etappe entwickle ich offensichtlich eine Vorliebe für Umwege... , wobei mir mein erster einige Glücksmomente beschert. Das ist auch der Auslöser dafür, dass in meinem Kopf wieder einmal die Frage nach dem Glück herumkreist . Diese wird mich auf der ganzen Tour begleiten. Passend dazu habe ich am vorherigen Tag im Klosterladen von St. Matthias einen schönen Text von P. Härtling gefunden. Ich habe ihn in diesen Beitrag mit eingebaut.
Mosel/Saar · 13. Januar 2019
Dies ist der Tag, an dem ich die Stadt zu Fuß von Norden nach Süden durchquere. Mein erstes Ziel ist das Matthiaskloster mit seiner schönen Kirche am Rande der Südstadt. Von dort geht es dann auf dem Jakobsweg weiter, der - auch als Radweg gekennzeichnet - bis kurz vor Konz immer an der Mosel entlangführt. Dort übernachte ich dieses Mal auf einem Campingplatz.
Am ersten Tag meiner folgenden Pilgeretappen herrscht meditative Aufbruchstimmung mit anfangs nicht ganz gewissem Ausgang. Aber sämtliche Klippen werden umschifft und ich erreiche Trier zur geplanten Zeit - trotz öffentlicher Verkehrsmittel, und das will etwas heißen....
Auf meiner viertägigen Etappenwanderung vom 22.5.2018 bis zum 25.5.2018 starte ich in Trier und wandere dieses Mal sehr gemächlich durch den Saargau Richtung Schengen an das deutsch-französisch-luxemburgische Dreiländereck. Anreise mit dem Zug in Trier ist allerdings schon am 21.5.18 und gestaltet sich streckenweise schon als sehr unterhaltsam.
... mein Herz ist voll, muss trotzdem weiter gehen... Sehnsucht lässt mich mit den Wolken ziehen...
(weitere Texte von mir in: wolkenkrazzer.blogspot.com)
Auf dieser vorerst letzten Etappe wandere ich von Kordel aus nach Trier. Der Tag ist komplett verregnet, ich werde triefend in Trier ankommen, mit einem Riesenumweg im Gepäck. Letztendlich egal, ich habe die Tour durch die Eifel geschafft, fast immer allein, und darauf bin ich stolz.
Einsam
....
Einsamkeit kann dir zur Gewohnheit werden,
denn sie erlaubt dir,
so zu sein,
wie du bist,
das zu tun,
was du willst,
Grenzen zu verschieben,
wie es dir passt,
denn außer dir
ist keiner da,
den es kümmert,
aber in der Einsamkeit
wächst der Graben
zwischen dem,
was du dir vielleicht wünschst
und dem,
was du nicht mehr wagst.
Was, wenn es dasselbe ist
aus Angst
vor neuen Verletzungen? ...
(sigrid josten)
der ganze Text zu finden in:
wolkenkrazzer.blogspot.com
Die Etappe von Bollendorf nach Minden ist zum größten Teil verregnet. Einer der absoluten Lichtblicke an diesem Tag ist der Besuch der Willibrord-Basilika in Echternach, die mich fasziniert hat. Das lag vorwiegend an dem Christus-Torso, einem im 2. Weltkrieg zerfetzten Holzkreuz, das 1945 in den Trümmern der Basilika gefunden wurde, und das jetzt im Seitenschiff der wieder errichteten Basilika zu sehen ist. Das Kreuz und auch die Symbolik, die dahinter steckt, hat mich sehr beeindruckt.
Dies ist bisher die einzige Etappe, die ich in Begleitung wandere. Das ist schön, denn mein Mitwanderer ist ziemlich "gut drauf". Daher macht es auch nichts aus, dass wir am Ferschweiler Plateau Umwege gehen. Obwohl wir immer noch nicht genau wissen, wo der Umweg begann. Vielleicht war es ja auch keiner. Und wenn doch, manchmal haben die auch ihren Sinn, möglicherweise... Wie dem auch sei, wir bedauern das nicht, denn sonst hätten wir möglicherweise eine sehr schöne Landschaft verpasst.
"Könnt´ ich nur in Farbe träumen.
Hab´ mich irgendwo verloren.
Wo sind meine Zwischentöne? ..."
(aus: sigrid josten:
wolkenkrazzer.blogspot.com:
"Porträt in Schwarz-Weiß und Bunt")